Das Urspiel

Das Urspiel ist das Spielen in und mit der Natur und daher in Räumen nicht möglich. Somit ist das Urspiel der wichtigste elementare Zugang zur Natur und die Grundlage für den Aufbau eines Naturgewissens. Es beschreibt genauer das Spielen mit unbearbeiteten, naturbelassenen Materialien. Es ist die Begegnung aus erster Hand bzw. die Begegnung mit dem Ursprünglichen – dem Original. In unterschiedlichsten Formen zeigt sich bei den Kindern das eintauchen ins Urspiel, wie z.B.:

 

Biene Mit Freude in eine Pfütze springen und diese dadurch lebendig machen
Biene Durch Schlamm und Wasser waten und dabei so richtig nass und matschig werden
Biene Auf Steine klopfen und die unterschiedlichen Härtegrade erforschen
Biene Lehmknödel und Matschsuppe mit bunten Blättern kochen
Biene Wilde Tümpel, Gräben und Löcher graben für die selbstgestalteten Baustellen
Biene Berge hinunterrollen und dabei den ganzen Körper spüren.
Biene Oder einfach nur mal an einem Baum lehnen oder in der Wiese liegen und die Naturelemente sowie den Erdboden spüren.

 

Diese Formen der Naturbegegnung sind die Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse. Daher ist die Natur unser „Lehrer“ und sie hat keine Meinung über uns.

 

So können die Kinder jeden Tag den sich neu entfaltenden Zyklen der Natur und dessen Urkräften nachspielen, erleben und mitempfinden.

 

Waldpädagoge und Naturlehrer Rudolf Hettich beschreibt es so: „Das Urspiel ist ein Geschenk der Schöpfung und kein künstliches Massenprodukt, es ist die Einheit von Kind und Naturmaterial und die Quelle seiner Kraft“ - „Urspielkinder sind Naturspielkinder“ – „Hier begegnen sich Kinderseelen und Naturseelen“.